Die Frage begleitet mich schon mein ganzes Leben. Vielleicht werde ich sie nie vollständig beantworten können, aber ich glaube, dieser Blog ist der Anfang einer Reise zu mir selbst – zurück zu meinen Gedanken und zu meinem inneren Kind. Ich möchte hier nicht nur meine Geschichte erzählen, sondern einen Raum schaffen, in dem Austausch und Verständnis wachsen können.
Ich bin 23 Jahre alt und studiere Sozialpädagogik in der Schweiz. Aufgewachsen bin ich in einer vierköpfigen Familie, zusammen mit meiner älteren Schwester, die immer an meiner Seite stand. Wir haben gemeinsam viel durchgemacht – haben gelacht, geweint und uns immer gegenseitig gestützt. Sie ist meine unerschütterliche Partnerin in Crime, immer da, egal was kommt.
Ich bin eher ruhig, doch manchmal genügt ein einziges Wort, und eine Zerrissenheit macht sich breit. Diese Zerrissenheit trägt den Namen Borderline. Schon als Kind fühlte ich mich oft anders, und mit 19 kam schließlich die Diagnose: Borderline und Depressionen. Ein harter Schlag, aber auch ein Wendepunkt. In diesem Moment begann ich, mich ernsthaft mit meiner Erkrankung auseinanderzusetzen und begann, mir Unterstützung zu suchen. Die Entscheidung, Sozialpädagogik zu studieren, war mein Schritt, Verantwortung für mich zu übernehmen und zu lernen, wie ich anderen helfen kann, die mit ähnlichen Herausforderungen kämpfen.
Warum dieser Blog? Es geht mir nicht nur darum, über Borderline und psychische Erkrankungen zu sprechen. Ich möchte ein tieferes Verständnis schaffen und zeigen, dass diese Erkrankungen mehr sind als die oft sichtbaren Symptome wie Selbstverletzung oder Beziehungsprobleme. Sie sind ein Mix aus Schmerz, Schwierigkeit und gleichzeitig auch Schönheit, den ich tagtäglich erlebe.
Dieser Blog ist nicht nur meine Reise, sondern auch eine Einladung an euch, eure eigenen Geschichten zu teilen. Denn jeder von uns hat seine eigene Perspektive, und gemeinsam können wir dazu beitragen, das Thema Borderline und andere psychische Erkrankungen zu entstigmatisieren. Ich hoffe, dass dieser Raum für Offenheit, Unterstützung und gegenseitiges Verständnis wächst – und es würde mir viel bedeuten, wenn ihr mich auf diesem Weg begleitet.
Ich entdecke mich jeden Tag neu – und lade euch ein, mich auf dieser Reise zu begleiten.